schw ere B assm em b ran lan g sam er a u f
V erstärkerim pulse reagiert als die feder-
leichte des H ochtöners. D urch m echani-
sche wie technische M aßnahm en lassen
sich Zeitfehler, die zu Lasten von H o m o -
genität und R aum abbildung gehen, m ini-
m ieren. N un verspricht Devialet per SAM
ine O ptim ierung auf digitaler Ebene, also
m it höchster Präzision.
W er einen der ru n d 40 m o m en tan für
SAM fertig an aly sierten L au tsp rech er
betreibt und einen Devialet hat, kann von
der W ebsite einfach die K orrekturdaten
h e ru n te rlad e n , diese a u f die S D -K arte
ziehen, auf der das „B etriebsprogram m “
jedes A m ps gespeichert ist, und von dann
an a u f hoffentlich gesteigertem N iveau
w eiterhören. Kosten: keine!
D er D ow nload ist ganz einfach. W ir
haben im Zuge dieses Tests unseren 120
zigfach u m k o n fig u riert, alles o h n e das
g eringste P roblem . W ä h re n d u n se re r
U ntersuchungen fanden wir heraus, dass
SAM viel m ehr ist als ein statisches Hilfs-
m ittel, das Zeit- wie auch Frequenzgang-
fehlern im Bass entgegenw irkt, was für
sich ja schon brillant wäre. V ielm ehr h an-
delt es sich um ein komplexes, dynam isch
a u f u n tersch ied lich e B etriebszustände
reagierendes System, das den L autspre-
cher in jeder Situation und in jedem akus-
tischen U m feld optim al ansteuern soll.
Bevor wir all seine Feinheiten erkann-
ten, haben w ir SAM zunächst praktisch
probiert. N äm lich an
B & W -L au t-
sprechern. Z uerst
an der im vergan-
g en en Jah r v o r-
gestellten S tan d -
b o x C M 10 (um
Unterwww.devialet.com kann man sich zum „Konfigurator“ durchklicken, dessen „Advanced“-Modus
SAM-Korrekturkurven für eine stetig wachsende Zahl von Lautsprechertypen bietet
beliebtesten V ertreterinnen ihrer Klasse
gehört. Per Dow nload lässt sich obendrein
bestim m en, welche Taste auf der Funk-
fernbedienung SAM an- u n d abschaltet.
M an sitzt im H örsessel u n d sw itcht über-
gangslos zwischen den M odi hin und her.
Einfacher geht’s nicht!
V e r b e s s e r u n g b is in d i e M it te n
U m sonstige Einflüsse auszuschließen,
haben w ir die C M 10 u n d später auch die
kom pakte 805 D iam ond (um 4500 Euro/P.)
m it einem B i-W iring-K abel v o n HM S,
also ohne Blechbrücken, angeschlossen.
U n d dan n k o nnte es auch schon losge-
hen. W as als Erstes auffällt: Die ohnehin
nicht bassarm e C M 10 w irkt u m N u an -
cen fülliger, stäm m ig er u n d reicht tie -
fer hin ab . Schnell erw eist sich, dass es
w eniger die Q u a n titä t als die Q u alität
der un teren Lagen ist, die zu diesem Ein-
druck führt, d en n n icht n u r das dunkel
tim brierte Schlagwerk in A m ber Rubarths
„G ood M ystery“ legt an V ehem enz und
Kraft zu, auch die G itarren im Intro von
„M arie-Jeanne-G abrielle“ zeigen m e h r
Energie und Korpus, w enn SAM aktiviert
ist; Louis C aparts Stim m e erhält so einen
kleinen zusätzlichen Schuss Sonorität.
D e n n die V erän d e ru n g e n , die SAM
b ew irkt, reich en bis in die M itten h i-
nein, w ofür insbesondere die bis in den
G ru n d to n b ereich hinaufw irkende Z eit-
k orrektur verantw ortlich sein dürfte, die
so fü r to n ale „S tütze“ sorgt. U n d dies
sogar, w enn gar kein offensichtlicher Bass
vorhanden ist. Im C horstück „M itt Hjerte
Alltid Vanker“, es stam m t wie die anderen
Titel von der STEREO H örtest-C D VII,
erschien die S tim m en an sam m lu n g m it
M it den Korrekturdaten für B&Ws kompakte 805 Diamond (l.)
gefüttert, demonstrieren unsere Messungen am Endstufen-
ausgang des 120 plastisch die dynamische Arbeitsweise der
SAM-Software. Neben der Zeitkorrektur greift diese unterhalb
von 50 Hertz relativ stark ein und hebt den Tiefbass, wo die
Kompaktbox zunehmend passen muss, deutlich an. Dies
geschieht aber nur bei geringen Lautstärken, wo es dem Laut-
sprecher keine Probleme bereitet. Die bei unterschiedlichen
Pegeln ermittelten Kurven zeigen, dass die Anhebung mit
steigender Leistung immer geringer ausfällt, bis es bei der
50-Watt-Linie, wo das Chassis bei linearem Betrieb wohl zügig
anschlagen würde, sogar zu einer Absenkung kommt. SAM
schützt so den Tieftöner vor Überlastung, und man kann sogar
lauter hören als dies ohne Korrektur möglich wäre.
10/2014 STEREO 15